Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
gerne möchte ich Sie zum aktuellen Stand unseres Freibades informieren und ein paar Gedanken einfließen lassen, damit Sie die Situation nachvollziehen können:
a) Grundsätzliche Erlaubnis
Aktuell ist uns der Betrieb des Freibades untersagt. Es liegt also derzeit nicht in unserer Hand, ob und wann wir öffnen dürfen. Es gibt auch noch keinen vom Freistaat veröffentlichten Zeitplan oder notwendige Auflagen. Vor Juni ist sicher nicht mit einer Betriebserlaubnis zu rechnen.
b) Örtliche Vorbereitungsmaßnahmen
Unsere Bademeister haben tolle Arbeit geleistet, unser Freibad „aus dem Winterschlaf geholt“ und die Revitalisierungsarbeiten abgeschlossen. Die „letzte Stufe“ der Vorbereitungen (neues Wasser einlassen, Chlor zusetzen, aufheizen und Reinigungspumpen hochfahren) ist noch nicht vollzogen. Mit dieser Stufe entstehen Kosten, die wir erst eingehen wollen, wenn feststeht ob überhaupt geöffnet werden soll. Die letzte Stufe benötigt einen Zeitlauf von ca. zwei Wochen.
c) Abstimmungsbedarf
Wir stimmen unser Vorgehen eng mit Parsberg ab. Wenn sich ein Bad in der Gesamtabwägung zur Schließung der kompletten Saison entscheiden würde und das andere öffnet, könnte ein zusätzlicher Besucherdruck auf das offene Bad entstehen. Parsberg hat jedoch 2020 einen weiteren Parameter in der Entscheidungsfindung, weshalb trotzdem eine unterschiedliche Entscheidung zur Öffnung getroffen werden könnte.
d) Sicherheitsmaßnahmen
Es gibt einen kurzfristig erschienenen „Fachbericht Pandemieplan Bäder“, dessen Empfehlungen wir gerade auf Umsetzbarkeit abprüfen. Für eine mögliche Öffnung würden wir diesen auch sehr ernst nehmen, da wir bei der Gesundheit keine Kompromisse eingehen werden. Ein paar Beispiele für Maßnahmen:
Hinweisschilder, Abstandsmarkierungen und Besucherzählung ist da noch das Einfachste. Spritzschutz, Abstand bzw. Limitierung bei Duschplätzen und Schränken ist da schon etwas umständlicher und teurer. Empfohlen wird ein mehrmals tägliches Desinfizieren z.B. der Handläufe oder Rutschen, was zusätzliche laufende Kosten verursacht.
Spannend ist aber vor allem die Frage, wie man eine Limitierung der Besucher im Becken und auf den Liegewiesen sinnvoll löst. Zählende Badeaufseher, Schlange stehen am Beckenrand für eine Runde schwimmen und kein Springen bzw. Rutschen sind nicht gerade Garant für einen entspannten Tag im Freibad.
Aber auch das Kassenpersonal ist nicht zu beneiden, wenn es Familien mit vorfreudig strahlenden Kindern in bunten Badeklamotten und Quitscheente erklären darf, dass heute leider kein Zugang mehr möglich ist, weil schon x Personen drin sind. Eine Onlineticketreservierung löst Probleme nur bedingt: Man sperrt Leute aus, die nicht internetaffin sind und es kann auch sein, dass findige Nutzer die ganze Saison ausreservieren und erst spontan entscheiden ob sie überhaupt kommen. Ticketvorverkauf ist wegen der Wetterabhängigkeit auch keine Lösung.
e) Fazit:
Wir sind momentan ohnehin gezwungen, „auf Sicht zu fahren“ und beobachten weitere Entscheidungen zur grundsätzlichen Möglichkeit einer Öffnung. Parallel dazu überprüfen wir die im Fachbericht empfohlenen Hygienemaßnahmen auf Umsetzbarkeit und es werden natürlich auch finanzielle Auswirkungen eine Rolle spiele müssen. Wir sind fest entschlossen Möglichkeiten für eine Abkühlung in unserem Bad zu schaffen. Aber am Ende muss es Sinn machen und es darf keine Gefahr für die Gesundheit bestehen.
Ihr Matthias Beer