Lebenshilfe will sich in Beratzhausen ansiedeln
Die Lebenshilfe Regensburg will sich in Beratzhausen mit einer Wohnstätte ansiedeln. Mit einem Konzept auf Inklusion, Kirche und Kinderbetreuung soll ein Ort der Begegnung entstehen, in dem auch die Zukunft der evangelischen Erlöserkirche gesichert wäre. Die Marktgemeinde zeigt sich begeistert von der Lösung. Mit dem Sozialausschuss des Bezirk Oberpfalz hat nun auch eine entscheidende Stelle grünes Licht gegeben.
Seit Jahren sorgt sich Beratzhausen und die evangelische Kirchengemeinde um die Zukunft ihrer Erlöserkirche. Finanzielle und bauliche Sorgen führen dazu, dass die evangelische Landeskirche das Gebäude aufgeben muss. Nun zeichnet sich eine Lösung ab, die ein Gewinn für alle Beteiligten sein dürfte.
Die Lebenshilfe Regensburg möchte um und in der Kirche eine Wohnstätte für 24 Menschen mit Handicap errichten. In dem Konzept wird ausdrücklich der Kirchenbau erhalten bleiben und multifunktional als Gruppen-, Aufenthalts- und eben als Kirchenraum genutzt werden können. Im Gesamtkonzept soll auch die Großtagespflege „Kindernest Knierutscher“ erhalten bleiben, die sogar überlegt ihr Betreuungsangebot zu erweitern. Die Wohnplätze würden untergeordnet an die Kirche angebaut. „Uns war wichtig, dass die Kirche erkennbar bleibt, wir aber trotzdem ausreichend Platz für unsere Bewohner haben und das gesamte Gebäude sich baulich in die Umgebung einfügt. Wir sind sehr stolz, dass unser ‚Architekturbüro Donhauser Postweiler‘ in der Vorplanung alle drei Punkte in einer modernen Vorplanung unterbringen konnte. Am Standort Beratzhausen werden über 5,5 Mio. Euro investiert. Die Mittel hierfür werden überwiegen durch den Freistaat Bayern bereitgestellt.“ so Johann Halbritter, Geschäftsführer der Lebenshilfe Regensburg.
Die evangelische Pfarrerin Sibylle Thürmel ergänzt: „Die Zukunft der Erlöserkirche beschäftigt den Kirchenvorstand nun schon mehr als 10 Jahre. Wir haben immer nach einer Lösung gesucht, die beinhaltet die Kirche nicht eines Tages zusperren zu müssen und einen Ort zum Gebet für die evangelischen Christen in Beratzhausen zu erhalten. Die Lösung mit der Lebenshilfe ist für uns ein Traum, denn sie steht für gelebte Christlichkeit und führt damit die über 500 Jahre alte Geschichte der Reformation am Ort in die Zukunft.“ Die evangelische Kirchengemeinde wird im Rahmen einer Gemeindeversammlung am 23. Januar ausführlich über das Projekt informiert.
Auch Beratzhausens Bürgermeister Matthias Beer zeigt sich begeistert: „Wenn wir uns eine Lösung wünschen hätten könnten, hätte sie genau so ausgesehen. Das Konzept vereint Menschen mit Handicap, die Kirche und Kinder unter einem Dach. Damit wächst unsere Gesellschaft noch weiter zusammen. Ein echter Zugewinn für unseren Ort, deshalb habe ich das Projekt bisher positiv vorangetrieben und wir werden es auch weiterhin positiv begleiten.“ Die Marktgemeinde hat der Lebenshilfe z.B. auch angeboten, das neue Gebäude an das geplante klimafreundliche Nahwärmenetz der Kommune anzuschließen. An dem neuen Lebenshilfe-Standort würden ca. 12-15 Arbeitsplätze entstehen.
Eine weitere wichtige Hürde für das Vorhaben konnte mittlerweile genommen werden: Der Sozial- und Teilhabeausschuss des Bezirks Oberpfalz hat der Bedarfsanerkennung und damit auch einer Co-Finanzierung zugestimmt. Somit kann das Projekt in die nächste Etappe einsteigen. Es geht nun an die Klärung von Details und die konkrete Planung.