Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Marktrat hat im Jahr 2017 ein Gutachten über den baulichen Zustand der Burgruine Ehrenfels in Auftrag gegeben. Dieses wurde vom Landesamt für Denkmalpflege gefördert. Die Ergebnisse liegen nun vor und sind beunruhigend. In stetiger Regelmäßigkeit bröckelt Substanz von den Bauwerken ab. Das Mauerwerk wird teilweise von Innen ausgeschwemmt, so dass nicht nur einzelne Steine herabfallen, sondern Geröll in m³-großen Volumen abbricht. Der Gutachter gibt Teilen der Burgruine keine 5 Jahre mehr. Das Gutachterbüro wollte die Ergebnisse ursprünglich schon im Mai der Öffentlichkeit vorstellen, die aktuelle Situation hat dem aber leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Angesichts der Lage sehe ich es als meine Pflicht an, dem Verfall nicht tatenlos zuzusehen. Gemeinderat Robert Achhammer und ich, sowie Ortsheimatpflegerin Dr. Christine Riedl-Valder haben deshalb letzte Woche den beauftragten Gutachter, eine Vertreterin des Landesamt für Denkmalpflege und den Sachgebietsleiter für Denkmalpflege im Landkreis Regensburg zu einer Besichtigung auf die Burg eingeladen. In diesem Termin wurden Wege erörtert, wie der Rest der Burg Ehrenfels gerettet werden könnte. Notwendig ist selbstverständlich kein Wiederaufbau, sondern es handelt sich ausschließlich um substanzerhaltende Maßnahmen. Der Vorlauf einer solchen Maßnahme benötigt viel Zeit und liegt in guten Fällen bei 5 Jahren. Am Wochenende war zudem der Wahlkreisabgeordnete Peter Aumer, MdB zu Gast und hat sich ein Bild gemacht. Es geht bei diesen Begehungen nicht um „schöne Zeitungsbilder“, sondern um die Suche nach Partnern in der Finanzierung.

Vielleicht sagen Sie sich jetzt: „Was spinnen die jetzt rum? Es gibt Wichtigeres!“

…und ich gebe Ihnen dabei Recht: Die außergewöhnliche Haushaltslage, die Kinderbetreuung, die Kanalgebühren, das Feuerwehrgerätehaus, Bauplätze und vieles mehr stehen über der Burgruine. Unser gesamtes Team im Rathaus und Marktgemeinderat arbeitet an diesen Herausforderungen. Ich möchte unterstreichen, dass derzeit keine personellen Ressourcen aus dem Rathaus in die Erhaltung der Burg investiert werden. Auch eine größere finanzielle Beteiligung der Marktgemeinde aufgrund der Haushaltslage schlichtweg ausgeschlossen.

Dennoch können wir die aktuellen Probleme nicht zu Problemen der nächsten Generation machen. Es ist mir wichtig, dass unsere Nachkommen nicht über uns sagen werden: „Ihr habt versagt! Ihr habt die letzten Reste eines rund 800 jährigen geschichtlichen Bauwerks dem endgültigen Verfall preisgegeben.“

Deshalb werden die oben genannten ehrenamtlichen Beteiligten und ich in den nächsten Monaten begleitend versuchen weiter Geldgeber, Türöffner und Förderer aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft für die diese Maßnahme zu begeistern. Dazu werden wir auch Ihre Hilfe brauchen. Ich hoffe auf eine breite Basis von Menschen die am Erhalt unserer Heimat interessiert sind.

Seien Sie versichert, dass die die kommunalen Pflichtaufgaben nicht darunter leiden werden.

Hoffentlich können wir Sie und natürlich den Marktrat bald im Rahmen einer öffentlichen Vorstellung des Gutachtens weiter informieren und einbinden. Dann können wir gemeinsam entscheiden, wie es weiter geht.

Herzliche Grüße
Ihr Matthias Beer
1.  Bürgermeister