Professionelle Erste Hilfe durch den First-Responder

 

Die häufigste Todesursache in Deutschland ist der plötzliche Herztod. Jährlich sterben ca. 100 000 Menschen daran.

Das sogenannte Kammerflimmern kann jeden von uns, zu jeder Zeit an jedem Ort treffen. Nach Eintreten des Kammerflimmerns wird man sofort bewusstlos und die Überlebenschance sinkt dann um 10% pro Minute. Wenn Ihnen keiner hilft, sind Sie nach zehn Minuten tot.

 

Die einzige effektive Möglichkeit wieder in den normalen Herzrhythmus zurück zu kommen ist, dem Herzen einen elektrischen Schock zu verabreichen. Dies kann man mit einem sogenannten AED (Automatischer-externer-Defibrillator) erreichen. Dieser AED wurde für Laien konzipiert und erkennt bei einer bewusstlosen Person das Kammerflimmern. Er gibt dann einen elektrischen Schock frei. Hat der Patient kein Kammerflimmern, gibt er keinen Schock frei. Der AED führt den Ersthelfer mit Spracheinweisungen durch die gesamte Reanimation.

 

Aus medizinischer Sicht liegt Rechberg strategisch sehr ungünstig. Da die nächste Rettungswache 15 km von Rechberg entfernt ist, kann es durch die große Entfernung und bei schlechter Witterung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes 10-15 Minuten dauern. Die gesetzliche Hilfsfrist von 15 Minuten wird zwar eingehalten, dennoch sind 10 min. eine sehr lange Zeit. Sollte der Rettungsdienst aus dieser Wache bereits im Einsatz sein, wir der Rettungswagen des nächsten Standortes alarmiert. (z.B. Parsberg, Burglengenfeld oder Regensburg…).

 

Um den Zeitraum bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken, hat die Feuerwehr Rechberg einen First-Responder eingeführt. Durch die Nähe zum Einsatzort kann die Feuerwehr innerhalb weniger Minuten vor Ort sein.

Was ist eigentlich ein

„First-Responder“?

 

First-Responder (Helfer vor Ort → HVO) ist derjenige, der die Zeit vom Notfallereignis bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes (Notarzt, Rettungswagen), das sogenannte „therapiefreie Intervall“, überbrückt.

 

Konkret heißt dies, dass speziell ausgebildete Kräfte der Feuerwehr für den Rettungsdienst bei bestimmten Notfällen vorausfahren und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder Notarztes bereits entsprechende lebensrettende Basismaßnahmen durchführen, wie

Herz – Lungen – Wiederbelebung, Sauerstoffgabe, sachgerechte Lagerung des Patienten usw.

Dieses First-Responder System ersetzt nicht den Rettungsdienst, sondern es soll ihn nur unterstützen.

 

Der First–Responder ist eine freiwillige Leistung der Feuerwehr, deshalb müssen alle anfallenden Kosten vom Verein selbst getragen werden. Durch regelmäßige Aus- und Weiterbildungen, Ersetzen von verbrauchtem Material (z.B. Sauerstoff, Verbandmaterial) usw. entstehen für den Verein enorme Kosten. Deshalb sind wir auf Spenden angewiesen.

 

Das Einsatzgebiet der First – Responder erfasst große Teile der Gemeinden Beratzhausen, Duggendorf, Brunn/Frauenberg, Kallmünz und Hohenfels sowie die Autobahn. Bei besonderer Auslastung des Rettungsdienstes wird der Radius vom Leitstellendisponenten auch erweitert.

 

  • Anfang 2007 begann die Ausbildung und die Beschaffung der ersten Ausrüstung. (Notfallausrüstung, Funkmeldeempfänger, Schutzkleidung). Zu Beginn wurde noch mit dem Löschfahrzeug zu First-Responder Einsätzen ausgerückt.
  • Weihnachten 2007 Start der First-Responder Gruppe.
  • 2008 wurde parallel zur Gerätehauserweiterung was ebenfalls in Eigenleistung lief, ein gebrauchter BMW E30 gekauft und als First-Reponder Fahrzeug umgebaut. Die Kosten trug komplett der Verein.
  • Da der BMW nur eine Übergangslösung war, wurde bereits Ende 2009 ein moderner Ford Mondeo gekauft. Er wurde ebenfalls in Eigenleistung auf Vereinskosten umgebaut.
  • 2009 wurden weitere Sanitäter ausgebildet.
  • Ebenfalls 2009 wurde ein Säugling erfolgreich reanimiert und das Leben des Babys gerettet.
  • 2011 wurde die First-Responder Gruppe mit dem Rescu Preis des Rettungszentrums Regensburg ausgezeichnet. Grund war die Rettung einer schwerst verletzten Frau bei einem Verkehrsunfall.
  • 2013 wurden 3 Helfer unserer First Reponder Gruppe vom Ministerpräsidenten Seehofer mit der Christophorus Medaille ausgezeichnet. Grund war die Rettung eines „unter Wasser eingeklemmten“ Kindes aus der Naab unter Einsatz des eigenen Lebens bei winterlichen Temperaturen und erfolgreicher Reanimation.
  • 2014 Beschaffung eines Navigationssystemes, hier werden die Einsatzaufträge und die Adresse von der Leitstelle direkt auf das Navi geschickt. Auf Vereinskosten.
  • 2014 Erneuerung der Kindernotfallausrüstung auf Vereinskosten.
  • 2015 weitere Sanitäter werden ausgebildet
  • 2015 ein neuer Defibrillator wird auf Vereinskosten beschafft, der alte muss ersetzt werden
  • 2016 wurde nach einer Spendenaktion ein neues Fahrzeug gekauft. Die Kosten für den Audi Q5 lagen bei 32000€
  • 2017 erneut werden weitere Sanitäter ausgebildet
  • 2017 Da der First-Responder auch schon Kindern auf die Welt geholfen hat, wurde ein Abnabelungskoffer beschafft und bei der Hebammerei Schaller 2018 eine Fortbildung gemacht.
  • 2017 Bischof Rudolf Voderholzer besuchte die First-Responder Gruppe
  • 2017 Beschaffung eines automatischen Beatmungsgerätes auf Vereinskosten
  • 2019 Beschaffung eines Gasmessgerätes zum Eigenschutz auf Vereinskosten
  • Im Jahr 2020 wurde das First-Responder Team zum zweitausendsten Einsatz alarmiert (ohne reine Feuerwehreinsätze). Genau darum ist die Schutzkleidung „runter gearbeitet“ und muss dringend ersetzt werden.

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das First-Responder Team leistet, gerade für uns in der „ländlichen Gegend“, einen enormen Beitrag. Nicht auszudenken, wie viele Fälle anders ausgegangen wären, wenn nicht die Gruppe aus Rechberg die entscheidenden lebensrettenden Minuten zur Stelle gewesen wäre.

Die Leistung, die von dem Team erbracht wird, ist keine „klassische Feuerwehrleistung“, sondern geht weit darüber hinaus und ist größtenteils spendenfinanziert.

Nach über zweitausend Einsätzen ist die Schutzkleidung dringend zu erneuern.

Der Markt Beratzhausen wird dazu seinen Beitrag leisten, aber dennoch benötigt die Gruppe Spenden, damit die ehrenamtliche Tätigkeit, speziell im Bereich des Notfalleinsatzes, weiterhin gesichert ist. Darum bitte ich Sie im Namen der Gruppe herzlich.

Dankeschön bereits im Voraus.

Ihr

Matthias Beer
1. Bürgermeister

 

(Spendenkonto: Markt Beratzhausen, Bankverbindung: Sparkasse Regensburg, BIC BYLADEM1RBG, IBAN: DE61750500000370031593 oder Raiffeisenbank im Oberpfälzer Jura eG; BIC: GENODEF1HEM; IBAN: DE33750690610000521000 – Die Spenden werden 1:1 weitergeleitet.)