Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Kinderbetreuung in Beratzhausen genießt beim Marktrat und mir höchsten Stellenwert. Es ist zwar natürlich schlichte kommunale Pflichtaufgabe. Als diese wollen wir es aber keinesfalls verstanden wissen. Wir wollen, dass Beratzhausen als die familienfreundliche Kommune wahrgenommen wird. Leider hat sich in der Vergangenheit ein Investitionsstau angestürmt, der einerseits einen Mangel an Betreuungsplätzen, andererseits aber auch einen Sanierungsstau der bestehenden Einrichtungen aufweist.

Bereits im Mai 2020 haben wir deshalb ein umfassendes und gewichtiges „Maßnahmenpaket Kinderbetreuung“ auf den Weg gebracht. Dieses umfasst 4 Punkte:

 

  1. Die eigentlich nur übergangsweise ausgestellte Betriebserlaubnis der „Hasengruppe“ in der Schule soll auf den Verhandlungsweg verlängert werden.
  • Dies konnte nun bis 08/2022 erreicht werden.
  1. Der Nikolauskindergarten soll mit einem Neubau um eine Krippen- und eine Kindergartengruppe erweitert werden.
  • Hier ist mittlerweile die Baugenehmigung erteilt, der Förderbescheid des Freistaates Bayern und des Bundes in Höhe von 1 Mio. Euro eingegangen und es kann also hoffentlich bald losgehen.
  1. In Oberpfraundorf soll die Möglichkeit einer Erweiterung des Kindergartens St. Martin geprüft werden.
  • Hier laufen aktuell technische und organisatorische Gespräche mit offenem Ausgang.
  1. Die vierte Maßnahme einer „dringenden Sanierung des Gerhardinger Kindergartens“ mit Integration der „Hasengruppe“ wird im Frühjahr 2021 als „Vorprüfprojekt“ gestartet.

 

Alles in allem stehen wir vor einem personellen und finanziellen Kraftakt, der in Verbindung mit den anderen aktuellen Pflichtinvestitionen (z.B. FFW-Gerätehaus) die Verwaltung und den Haushalt die nächsten 2-3 Jahre bis an oder über die Grenze der Leistungsfähigkeit treiben wird.

 

Professioneller Partner

Schon seit längerer Zeit, aber verstärkt im Zuge des Neubaus des Kinderhauses St. Nikolaus, befassen sich die Marktgemeinde und die Markträte mit dem Thema „Trägerschaften der Kinderbetreuungseinrichtungen“.

In den letzten Monaten fanden zahlreiche Gespräche mit dem Bayrischen Roten Kreuz statt, welches auch in unserer Region schon viele Kinderbetreuungseinrichtungen unter seiner Trägerschaft hat. In der letzten Marktratssitzung wurde einstimmig die Entscheidung für die Übergabe der Trägerschaft des Kinderhauses St. Nikolaus (der neuen und bestehenden Einrichtung) beschlossen. Die tatsächliche Übergabe findet dann zum Betreuungsjahr 2021/2022 statt.

Für die Kinder und die Eltern ändert sich in der Praxis wenig. Das Team bleibt zusammen und ist weiterhin für die Kinder und Eltern da. Verstärkt wird das Team voraussichtlich zum Jahresende um fünf bis sechs weitere Fachkräfte.

Die Gemeindeverwaltung muss sich aber gerade in Hinblick auf die anstehenden Aufgaben und auch im Hinblick auf den schwer umworbenen Fachkräftemarkt im Bereich der Kinderbetreuung organisatorisch stärker auf die Kernaufgaben fokussieren. Mit dem BRK als Träger gewinnt die gemeinsame Einrichtung neben der Marktgemeinde zusätzlich einen erfahrenen Partner in der Kinderbetreuung, der in der Region mittlerweile 15 Kinderbetreuungseinrichtungen betreibt – mit über 160 Fachkräften. Neben organisatorischen Lösungen begleitet uns das BRK in pädagogischen Fragen und steht mit Rat und Tat zur Seite. Das BRK ist eine „Anstalt des öffentlichen Rechts“ und in der Ausrichtung nicht gewinnorientiert.

Ich bedanke mich beim Marktgemeinderat, beim Elternbeirat, den Eltern und dem Personalrat für die professionelle Begleitung dieser nicht einfachen und auch für mich selbst emotionalen Entscheidung.

Vor allem möchte ich aber dem Personal und der Einrichtungsleitung Melanie Jürgensen danken. Alle haben, natürlich wehmütig, aber vor allem professionell und positiv nach vorne blickend, den gemeinsamen Weg begleitet. Ich werde Euch das persönlich nie vergessen!

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

 

Ihr Matthias Beer