Der Marktrat hat in seiner letzten Sitzung die Teilnahme am „Bus-On-Demand“ System im westlichen Landkreis beschlossen.

 

Auf Ebene der Bürgermeister von Beratzhausen, Hemau und dem RVV wurden seit dem Jahr 2020 in mehreren Arbeitsgruppensitzungen verschiedene Modelle für eine Nachbesserung des „kleinen“ Nahverkehres diskutiert und projektiert. Laaber stieß später hinzu – Brunn, Deuerling, Nittendorf in einem weiteren Schritt. Mittlerweile haben dem Beitritt auch alle Gremien zugestimmt. Das Bediengebiet im westlichen Landkreis umfasst nun insgesamt rund 34 Tsd. Einwohner und eine Fläche von rund 280 km².

 

Nach Abwägung der Argumente wird die Einrichtung eines modernen und zukunftsfähigen „ODV“ im Probebetrieb, zunächst befristet auf zwei Jahre mit Option auf Verlängerung, umgesetzt.

Ein ODV bedeutet Mobilität auf Abruf. Er folgt keinem fest definierten Fahrplan, sondern bietet den Fahrgästen eine flexible und komfortable Beförderung mit einem Pkw/Kleinbus. Dieses neue Verkehrsangebot sichert vor allem in „ÖPNV-unterversorgten“ Gebieten die öffentliche Mobilität im Rahmen der Daseinsvorsorge.

 

In der Praxis kann man Montag-Freitag im Korridor von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr ein individuelles Fahrtenangebot per App oder Telefon buchen. Mit sogenannten „virtuellen Haltestellen“ über den ganzen Ort verteilt, ist gewährleistet, dass jeder Fahrgast max. 300m bis zur Haltestelle des Bussystems hat.

 

Beispiel:

Bucht man beispielsweise eine Fahrt von Schrotzhofen nach Regenburg, errechnet das System automatisch die Abholzeit in Schrotzhofen und bringt den Fahrtgast zum Bahnhof Beratzhausen, wo er den Anschlusszug erreichen kann. Ist beispielsweise ein Fahrtwunsch von Hardt nach Hemau gewünscht, erfolgt diese Fahrt direkt. Das System bündelt auch Fahrten von Fahrgästen: Kommt beispielweise ein Zug aus Regensburg mit Fahrgästen aus Rufenried und Haderlsdorf, werden diese in einem Rufbus nachhause gebracht.

 

Zielgruppen sind: Senioren, Familien ohne Zweitwagen, Jugendliche.

Als Fahrpreis gilt der „normale“ RVV-Tarif (z.B. Streifenkarte, Gemeindeticket oder Ökoticket) zzgl. einer Komfortpauschale von 3 Euro.

Gleichzeitig hat der Markgemeinderat das sogenannte „Gemeindeticket“ beschlossen. Somit können dann Fahrten auf den festen Linien innerhalb der Gemeinde für 1 Euro gefahren werden (z. B. Zug von Mausheim nach Beratzhausen bzw. Linie 66 Oberpfraundorf-Beratzhausen).

Die Kosten für das Projekt liegen bei 480.000 Euro pro Jahr, wovon 220.000 Euro der Freistaat Bayern und 42.000 Euro die GFN (RVV) übernehmen.

Nach Abzug der prognostizierten Ticketeinnahmen von 120.000 Euro teilen sich die angeschlossenen Kommunen das Defizit von 98.000 Euro auf.

Der RVV kümmert sich nun um die Ausschreibung der Dienstleistung.

Zum Jahresende kann das neue System dann evtl. schon starten.

 

Matthias Beer
1. Bürgermeister