Er war kein Räuber, kein Volksheld, kein unedler Wilderer und kein deutscher Robin Hood, wie sein Namensvetter der bayerische Hiasl Matthias Klostermeyr (1736-1771), sondern eher im heutigen Sinn ein radikaler Aussteiger, der „Friesenmühl Hiasl“.

Der Hiasl, der mit bürgerlichen Namen Josef Wiesnet hieß wurde am 23. Januar 1881 in Kneiting bei Regensburg geboren.

 

In Erinnerung an den „Höhlenmenschen“ veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft der Beratzhausener Vereine (ARGE) einen „Hiaslabend“ im Landgasthof Friesenmühle.

 

Gut 120 Bürger zeigten Interesse an der Veranstaltung. Ursprünglich lernte der gesellschaftliche Aussteiger den Beruf des Steinmetz.

 

Er war ein Einsiedler, der 24 Jahre lang in der sogenannten Hiaslhöhle, mitten im Wald lebte, die sich etwa 15 Gehminuten vom Landgasthof Friesenmühle befindet. Die wahren Gründe für sein Abwandern in die Natur des Labertals sind jedoch nicht bekannt. 

 

Bei dem Heimatabend wurde seine Lebensgeschichte mit Zeitzeugen, Verwandten und Erzählungen im  übervollen Wirthaussaal des Landgasthofes Friesenmühle in den Mittelpunkt gerückt. Dabei versuchte die Ortsheimatpflegerin Dr. Christine Riedl-Valder, unterstützt mit Power Point Präsentation, Dokumenten und Zeitzeugen wie Altbürgermeister Hermann Laßleben und dem Anverwandten Josef Karl aus Eichhofen, die Lebenslinien des gesellschaftlichen Aussteigers näher zu beleuchten.

 

Darüber hinaus lasen Apothekerin Helma Koch aus Sulzbach-Rosenberg und Michael Eibl Geschichten aus der Vita des extremen Individualisten. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Tangrintler Jagdhornbläser und das Musik-Duo Karl Kuffer und Bruno Weigel. Zum Schluss offenbarte Alois Dürr die Rezepte der „Hiasl-Suppn“ unter Kennern bekannt als „Wasserschnalzn“.

 

Für dieses Engagement sagen wir aufrichtig DANKE SCHÖN.

 

Herbert Liedtke                                                                             Matthias Beer

ARGE Vorsitzender                                                                       1. Bürgermeister

 

Fotos: Reinhard Seidl