Foto Spatenstich: Studio-Lena

FFW Haus in reinem Holzbau

Der Marktrat hatte 2018 einstimmig den Bau eines Feuerwehrgerätehauses beschlossen. Wie berichtet, hat nun der Spatenstich stattgefunden und der Bau kann losgehen.
Die Marktgemeinde investiert in Ihre Sicherheit und in eine energetisch nachhaltige Lösung. Die Fertigstellung ist Anfang des 2. Quartals 2022 vorgesehen.

Der Neubau wird das bestehende Feuerwehrhaus ablösen, dass aufgrund der Größe und der Mängel bei der Unfallverhütung als „feuerwehrtechnischer Totalschaden“ beschrieben wurde. Die Bausubstanz des Althauses für andere Zwecke ist aber ggf. noch vorhanden. Momentan ist die Ausrüstung an drei verschiedenen Standorten ausgelagert.

In dem komplett mit Holz gebauten Baukörper stehen rund 1.600 qm Nutzfläche zur Verfügung. Zentrum des Feuerwehrhauses ist die Fahrzeughalle mit acht Stellplätzen, wovon einer gleichzeitig als Waschhalle genutzt werden kann. Im hinteren Bereich des Gebäudes befinden sind im EG die Umkleiden, Trocknungsräume, Werkstätten und Schlauchlager. Im „kleinen“ OG der Fahrzeughalle befinden sich weitere Lagerräume und die Technik.

Im westlichen Hallenanbau befinden sich auf zwei Geschossen Verwaltungs-, Gruppen- und Schulungsräume. Dazu gehören unter anderem der Funkraum – mit Blick auf die Hallenausfahrt – sowie ein Besprechungsraum und das Kommandantenzimmer.

Das neue FFW Gerätehaus wird auf Basis der Erkenntnisse der sogenannten „BlackOut-Katastrophenübung“ unter anderen auch als „Lichtpunkt“ für die Bevölkerung im Katastrophenfall ausgerüstet. Im Falle eines mehrtätigen Stromausfalles kann das Gebäude mittels Notstromaggregat mit Strom gespeist werden. Somit bleiben die Stromversorgung, Funk- und Telefonkontakt „zur Außenwelt“ bestehen.

Die Bürgerinnen und Bürger können so im Katastrophenfall das FFW Haus beispielsweise bei medizinischen Notfällen oder anderen triftigen Gründen ansteuern (z.B. Heißwasser für Babymilch oder Medikamente).

Das Gelände wird über zwei unterschiedliche Zu- und Abfahrten erschlossen. Die Einsatzkräfte rücken über die Falkenstraße ein, die Alarmausfahrt für Einsatzfahrzeuge, geht über den Schlosserweg. So ist gewährleistet, dass die einrückenden Kräfte keiner Gefahr durch ausfahrende Einsatzfahrzeuge ausgesetzt sind.

Die Gesamtkostenschätzung des Architekturbüro M3Plan liegt inkl. Nebenkosten, Planungskosten und Rückbau Euro auf Basis der bisherigen Ausschreibungsergebnisse, bei ca. 3,7 Millionen Euro (= ca. +5%) aus.

Das Gebäude ist durch die Ausführung ein zentraler Baustein des Klimaschutzprogramms des Marktes Beratzhausen. Daher wird das Feuerwehrhaus im Sinne der Nachhaltigkeit als klimaschonender und zeitsparender Holzbau realisiert. Es wird durch die Ausführung KfW55 Standard erreicht, was 124.000 Euro zusätzliche Fördermittel gebracht hat.

Die Dachfläche des zweiteiligen Gebäudekomplexes wird aufgrund der einsehbaren Tallage und zur Regenrückhaltung extensiv begrünt und mit einer kleinen Photovoltaik-Anlage (ca. 15% der Dachfläche) inkl. kleinem Stromspeicher versehen. Das Gebäude wird darüber hinaus mit einer Luft-Wärmepumpe beheizt. Die „Stromdifferenz“ wird entweder ins Netz eingespeist oder als Ökostrom bezogen. Das Gebäude ist somit 100% „klimaneutral“.